Die zum Teil apokalyptischen Auswirkungen der Starkregenereignisse und die dadurch ausgelösten Überflutungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, Bayern und den Niederlanden hat die GRÜNE Kreistagsfraktion veranlasst, die Kreisverwaltung zu befragen, wie der Kreis Wesel auf potentielle Unwetter und Überflutungen vorbereitet ist.
Gabriele Obschernicat, GRÜNES Kreistagsmitglied und Mitglied im Umweltausschuss zeigte sich durch das großes Leid und die Verluste an Menschenleben geschockt. „Die gesamten Auswirkungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur ansatzweise aufzeigen. Der Wiederaufbau wird Milliarden Euro kosten. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Veränderungen der Wetterlagen und verkürzte Zeittakte zwischen Unwettern mit Starkregen, Sturm oder Dürrephasen leider unser Leben zukünftig auch im Kreis Wesel stark beeinflussen werden.“
Ländliche Regionen und deren Wasserläufe nicht vergessen
„Ein Wiederaufbau, das ist unbestritten, kostet ein Vielfaches von dem, was Prävention kosten würde. Die nötigen Präventionsmaßnahmen werden zurzeit auf allen politischen Ebenen diskutiert.
An großen Flüssen und in großen Städten wurde schon vieles getan. Vergessen wurden jedoch die ländlichen Regionen mit ihren kleinen, aber zahlreichen Wasserläufen. Zu welcher Gefahr sie werden können, erlebten wir gerade,“ ergänzt der Fraktionsvorsitzende Hubert Kück.
Beide weisen darauf hin, dass es im Kreisgebiet die Issel, die Lippe und viele Bäche und noch mehr vernachlässigte Grabensysteme geben würde. Gerade diese Systeme seien aber eigentlich zur Aus- und Durchleitung gedacht. „Retentionsräume zur Aufnahme der Regenüberschüsse können nicht die Baggerlöcher alleine sein. Es geht darum, die Wassermassen schnell auszuleiten, um Menschenleben, Infrastruktur und Vermögensschäden zu schützen und Beeinträchtigungen gering zu halten,“ so Obschernicat.
Ist der Kreis auf mögliche Überflutungen gut vorbereitet und gibt es ein Frühwarnsystem?
Deshalb wolle man unter anderem von der Kreisverwaltung wissen, ob bezogen auf die Fläche des Kreises Wesel eine Übersicht der wasserführenden Systeme in Form von Überflutungskarten, Hochwasserkarten, die die Gefährdungsgebiete kartieren, gibt. Laut Kück wäre es auch gut zu wissen, in welchem Zustand sich die wasserführenden und ausleitenden Systeme befinden würden.
Kück: „Wir wollen aus aktuellem Anlass auch wissen, auf welche Frühwarnsysteme der Kreis zurückgreift und ob deren Funktionssicherheit sichergestellt ist, damit die Alarmierungskette optimal funktioniert.“
Begünstigt der Kies- und Sandabbau mögliche Überflutungen?
Vor dem Hintergrund der Kies- und Sandabgrabungen am Niederrhein wollen die GRÜNEN von der Verwaltung ebenfalls wissen, wie die Kreisverwaltung das Risiko hinsichtlich der Sogwirkung einschätzt, die im Rhein-Erft-Kreis die Überflutungen begünstigt haben.
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