Im Gebiet des Kreises Wesel legen Linienbusse immer noch sehr lange und sehr viele Dienstfahrten als Leerfahrten zurück, um von einem Einsatzort zum nächsten zu gelangen. Das Problem ist an Schultagen besonders zu beobachten. Das betrifft nicht nur die NIAG und die BVR, sondern auch die Subunternehmer.

Lukas Aster, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion, erklärt die Gründe so: „Seit der Privatisierung der NIAG 2006 sind die Bus-Umläufe zwar weitgehend optimiert worden, aber nur innerhalb eines Unternehmens. Dabei ist es so, dass NIAG-Busse nicht auf BVR-Linien fahren und umgekehrt. Die Umläufe der beauftragten Subunternehmer fallen dagegen sehr willkürlich aus, sodass Unternehmen aus Moers ihren Einsatz in Kleve fahren müssen oder Unternehmer aus Xanten ihren Einsatz in Moers, Duisburg, Goch oder Wesel. Eine andere Lösung hat man im Bereich Rheinhausen/Moers gefunden, wo Busse der DVG zur Optimierung der Umläufe auch auf NIAG-Linien fahren und umgekehrt.Dies halte ich für beispielhaft!“

Sicher würden sich Leerfahrten auch in Zukunft nicht ganz vermeiden lassen, so Aster weiter. Leerfahrten tauchten als unternehmerisches Risiko allerdings in keiner kommunalen Finanzstatistik auf. Dadurch liege der Verdacht nahe, dass viel Wertschöpfung und Klimaschutz dadurch verloren gehe, dass es den Unternehmen BVR und NIAG bisher offenbar nicht gelungen sei, Busumläufe in unserem Verkehrsgebiet gemeinsam zu planen und umzusetzen. Die im Nahverkehrsplan dargestellten Linienbündel seien ein erster wichtiger, aber nicht zureichender Schritt dahin.

Aster sieht deshalb folgende Notwendigkeiten: „Damit wir überflüssige Leerfahren zukünftig auf ein Minimum reduzieren, müssen wir wissen, wieviele Leerkilometer pro Jahr aller im Kreis Wesel den Linienverkehr bedienenden Busunternehmen gefahren werden. Wissen müssen wir auch, wie Umläufe gemeinsam von den Verkehrsunternehmen gestaltet werden können.

Dazu sind Gespräche mit der NIAG und BVR zu führen. Alternativ müsste geprüft werden, ob sich die unumgänglichen Leerfahrten zu Linienfahrten umwandeln ließen auf Strecken, wie sie im VRR-Schnellbuskonzept beschrieben sind.

“Diese Thematik, so Aster abschließend, hat die Grüne Kreistagsfraktion nun mit einem Antrag an den Mobilitätsausschuss angepackt.“