Noch viel Sand im Getriebe beim Thema Kies

Welches Spiel spielt der RVR?

Michael Bongartz, Referatsleiter beim Regionalverband Ruhr in Essen will den Bedarf für Sand und Kies für die 3. Offenlage des Regionalplans offensichtlich selbst ermitteln, wie es am Montag einer Pressemeldung zu entnehmen war. Dies führt bei der GRÜNEN Kreistagsfraktion in Wesel zu erheblichen Irritationen und Unverständnis.

„Ganz offensichtlich sind für Herrn Bongartz die letzten Ergebnisse des Abgrabungsmonitorings des Geologischen Dienstes nicht mehr relevant, obwohl sie alleine als Grundlage für die Flächenausweisungen und Reichweiten beim Abbau von Sand und Kies herangezogen werden. Die zuletzt veröffentliche Bedarfsmenge von 5,9 Millionen Kubikmeter pro Jahr wird von ihm als ‚nicht ausreichend‘ infrage gestellt. Dies führt bei meiner Fraktion zu erheblichem Unverständnis“, so Fraktionsvorsitzender Hubert Kück.

„Stattdessen spekuliert er und will einen eigenen Bedarf ermitteln, der im nächsten Jahr und beim nächsten Monitoring höher liegen könnte. Die Erhebung der Daten für das 2023-er Monitoring erfolgt aber erst in der ersten Jahreshälfte durch die erneute Überfliegung. Veröffentlicht werden die tatsächlichen Abbaumengen dann wieder im Herbst durch den Geologischen Dienst“, wundert sich Helga Franzkowiak, stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Irritationen über Aussagen des Essener Referatsleiters

Die Grünen im Kreistag fragen also zu Recht: „Was treibt Herrn Bongartz dazu, solche Vermutungen für einen höheren Bedarf öffentlich zu machen und wie wird der tatsächliche oder notwendige Bedarf für den Planungsraum des RVR von ihm definiert? Müssen wir nun befürchten, dass die Kiesindustrie wieder einmal in Essen an die Tür geklopft hat? Hat sie versucht ihm klarzumachen, dass ein Rückgang der Abbaumengen für die Neuausweisungen nicht sein darf? Wird er in seiner eigenen Bedarfsermittlung die Hinweise aus dem OVG-Urteil und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Nachhaltigkeit berücksichtigen dürfen? Wir sind sehr gespannt, wie transparent und nachvollziehbar das sein wird oder ob der Kreis Wesel wieder zum Spielplan der Interessen des RVR und der Kiesindustrie wird“, so Hubert Kück.