Noch viel Sand im Getriebe beim Thema Kies

Zum Antrag der CDU Kreistagsfraktion reagieren nun die GRÜNEN im Kreistag Wesel und sehen den Einsatz von HVO-Diesel (Hydrotreated Vegetable Oil) in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs kritisch. Die GRÜNEN stellen fest, dass diese Maßnahme global gesehen nicht zur Reduktion der CO2-Emissionen beiträgt. Vielmehr gefährde der mögliche Einsatz von HVO-Diesel die Zielsetzung eines CO2-freien ÖPNV bis zum Jahr 2030 im Kreisgebiet. Bei der Produktion von HVO-Diesel werden neben Pflanzenölen, Abfälle sowie Öle und Fette aus Reststoffen, wie beispielsweise gebrauchtes Speiseöl, eingesetzt.

Dr.-Ing. Tobias Kempken, Mitglied der GRÜNEN Kreistagsfraktion im Umweltausschuss, betont: „Unser Kreistag hat sich im Jahr 2021 das Ziel gesetzt, den öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Wesel bis 2030 CO2-frei zu gestalten. HVO-Diesel führt weiterhin zu bedeutsamen CO2-Emissionen, daher zahlt er auf dieses Ziel nicht ein. Der Einsatz von HVO-Diesel ist eine Form von Greenwashing und steht wirklich CO2-freien Alternativen wie der Elektrifizierung der Fahrzeuge entgegen.“

Der Einsatz von HVO-Diesel verlängert die Einsatzzeiten CO2-emittierender Fahrzeuge und verzögert damit die Umstellung auf CO2-freie Alternativen. Unser Ziel ist es, den ÖPNV schnellstmöglich emissionsfrei zu gestalten. Zudem zeigt die Marktsituation eine begrenzte Verfügbarkeit von HVO-Diesel.

Dr. Kempken führt weiter aus: „Die Herstellungskapazitäten von HVO-Diesel sind begrenzt. Würde HVO-Diesel im öffentlichen Personennahverkehr des Kreis Wesel eingesetzt, so würde er an anderer Stelle fehlen. Wir würden mit einer solchen Entscheidung lediglich die Betriebskosten unseres ÖPNV im Kreis Wesel erhöhen, da dieser Kraftstoff deutlich teurer ist als herkömmlicher Diesel.“ Im Rahmen der Abwägung fordert die GRÜNE Kreistagsfraktion daher, den Fokus auf zukunftsweisende und nachhaltige Lösungen zu legen, die tatsächlich zur Reduktion globaler CO2-Emissionen beitragen und die Ziele eines emissionsfreien öffentlichen Personennahverkehrs bis 2030 unterstützen. Elektrifizierung und der Ausbau erneuerbarer Energien seien in diesem Kontext die effektivsten Maßnahmen und unerlässlich.