Noch viel Sand im Getriebe beim Thema Kies
In der Reihe „Fraktion vor Ort“ haben der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Hubert Kück sowie die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Helga Franzkowiak und Ulrike Trick dem Repair-Café in Hünxe-Bruckhausen einen Besuch abgestattet.

 Die beiden Organisatoren des Repair-Cafés Hans Alefs und Udo Schwarz stellten zunächst einen Überblick über das Konzept und die Entwicklung der Einrichtung im Gemeindezentrum „Unsere Arche“ vor.

Das Konzept „Repair-Café“, in dem einladende Treffpunkte eingerichtet werden, in denen Nachbarn ihre eigenen defekten Gegenstände unter fachkundiger Begleitung und in entspannter Atmosphäre reparieren können, fand seinen Ursprung 2009 in den Niederlanden.

Seit 2013 gibt es in der Gemeinde in Hünxe-Bruckhausen ebenfalls ein solches Repair-Café – das erste am Niederrhein! Startete man anfangs mit sechs Gründern, so treffen sich mittlerweile 15 ehrenamtliche Gemeindemitglieder regelmäßig, um Gegenstände des Alltags zu reparieren bzw. die Bürger bei der Reparatur tatkräftig zu unterstützen. Man leiste damit einen wertvollen Beitrag zur Müllvermeidung und Nachhaltigkeit und zeige der Wegwerfgesellschaft, dass es auch anders geht. Dadurch dass das Team von den Vorkenntnissen her breit aufgestellt ist, kann man auch flexibel auf neue Reparaturaufgaben reagieren, es findet ein reger Austausch von Wissen und Erfahrung statt.

Die Arbeiten der ehrenamtlichen Experten werden kostenlos ausgeführt – freiwillige Spenden sind aber willkommen. Grundsätzlich versucht man, die Reparaturen zunächst im Beisein und unter Mithilfe des / der Auftraggeber:in durchzuführen. Führt dies nicht zum Erfolg, übernehmen die Profis die weitere Reparatur. Lediglich für benötigte Ersatzteile fallen ggf. Kosten an. So konnten im vergangenen Jahr über 300 Menschen mit wieder funktionierenden Geräten glücklich gemacht werden, was einer Reparatur-Erfolgsquote von über 80% entspricht.

Für die hervorragende ehrenamtliche Arbeit und den Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz wurde das Repair-Café bereits mehrfach ausgezeichnet. Und das Engagement geht über das bloße Reparieren weit hinaus: so sammele man regelmäßig (Sach-)Spenden für weiterer gemeinnützige Zwecke wie beispielsweise Fahrräder für Geflüchtete in Gartrop, Nähmaschinen für Namibia oder zuletzt Kerzenreste für die Ukraine, aus denen „Büchsenlichter“ gegossen werden können.

Im Anschluss an die interessante Vorstellung des Repair-Cafés und der historischen Hintergründe und Entwicklungen erfolgte ein Rundgang durch die wortwörtlich „Heiligen Hallen“: das Gemeindezentrum umfasst nicht nur ein Gemeinde- und Jugendhaus, sondern auch einen Kirchraum mit Glockenturm. In den Kellerräumen befinden sich Ersatzteillager und die Fahrradwerkstatt, in der gerade von drei hoch motivierten und gut gelaunten Schraubern Fahrräder wieder in Stand gesetzt wurden. Es folgte die Besichtigung der Elektronik-Werkstatt, in der es – ob der filigraneren Aufgaben – etwas ruhiger, aber nicht weniger gut gelaunt und motiviert zuging. Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten durfte abschließend natürlich das im Kirchraum befindliche außergewöhnliche Altarfenster des Bruckhausener Künstlers Alfred Grimm nicht fehlen.

Weitere ausführliche Informationen und die Annahme-Termine für Reparaturen findet man unter: repaircafe-huenxe.ekir.de