Noch viel Sand im Getriebe beim Thema Kies

Aktuell wird landauf, landab der angebliche „Wunderkraftstoff HVO-Diesel“ propagiert. Wir nehmen erneut kritisch Stellung zur Eignung von HVO100-Diesel. Aus unserer Sicht ist der Kraftstoff keinesfalls die Lösung für die Dekarbonisierung des Verbrennungsmotors.

„HVO100 ist allenfalls eine interessante Lösung für sehr spezifische Nischenanwendungen.“, so der GRÜNE Kreistagsfraktionschef Hubert Kück. „Das Versprechen, dass HVO100 den Verbrennungsmotor retten wird, ist nicht haltbar. Der entscheidende Faktor sind die Rohstoffe, die zum Einsatz kommen.“ Abfallöle, die häufig als nachhaltige Quelle für HVO-Diesel genannt werden, reichten nur für einen Bruchteil der heutigen Biodieselproduktion. Der dominierende Rohstoff für die Dieselproduktion sei Rapsöl, das speziell für diesen Zweck angebaut würde. Bis 2023 würden in Europa sogar Millionen Tonnen des problematischen Rohstoffs Palmöl zu Treibstoff verarbeitet. Keine der genannten Rohstoffquellen lässt sich einfach und nachhaltig ausbauen.

Rohstoffmengen reichen nicht aus, um einen signifikanten Teil des Spritbedarfs zu decken

Das immer wieder zitierte „Frittenfett“ wird schon seit vielen Jahren eingesammelt und verwertet. Eine deutliche zusätzliche Steigerung der Produktion von HVO sei daher ebenfalls nicht absehbar. „Eine echte Alternative zur Elektromobilität sind die neuen Spritsorten derzeit also nicht. Sie sind eine Notlösung für Verkehrsbereiche, die nicht elektrisch funktionieren. Zurzeit kostet der HVO Diesel auch noch 15 bis 20 Cent pro Liter mehr als der normale Diesel. Und die verfügbaren Rohstoffmengen reichen bei Weitem nicht aus, um einen signifikanten Teil des Spritbedarfs zu decken“.

Laut Kück bleibt also HVO-Diesel eine Mogelpackung. Daher sei der Einsatz von HVO-Diesel eine Form von Greenwashing und steht wirklich CO2-freien Alternativen der Fahrzeuge entgegen. „Wenn die FDP also mit HVO-Diesel das Klima schützen will, werde ich wohl mehr Fritten essen gehen“, so Kück abschließend.