Im Rahmen der Reihe „Fraktion vor Ort“ haben die Mitglieder unserer Kreistagsfraktion dem Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof in Kamp-Lintfort einen Besuch abgestattet und die neue Bioabfallbehandlungs- und Teilstromvergärungsanlage besichtigt.
Peter Bollig, Geschäftsführer der Anlage, führte durch den Aufbau der hochmodernen Bioabfallbehandlungsanlage und erläuterte die Grundlagen sowie Zielsetzungen der effizienten Bioabfallverwertung.
Zwischen dem Kreis Wesel und dem Kreis Viersen besteht eine interkommunale Zusammenarbeit (Zweckverband Bioabfallverband Niederrhein BAVN). Diese Kooperation zeichnet für die Verarbeitung von mehr als 67.000 Tonnen Bioabfällen pro Jahr verantwortlich und demonstriert beispielhaft, wie regionale Zusammenarbeit zur Optimierung von Ressourcennutzung beitragen kann.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erzeugung eines zertifizierten Komposts, wobei die Erzeugung von Biogas nicht zu Lasten dessen Qualität gehen darf. Die beeindruckenden Jahresproduktionszahlen umfassen etwa 25.000 Tonnen gütegesicherten Kompost, 2,7 Millionen Kubikmeter Biogas, 6 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie sowie 800 Kubikmeter Ammoniumsulfat-Lösung, die als Ausgangsstoff für Flüssigdünger dient.
Der Geschäftsführer gab zudem einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. So sei der Ausbau der Schlackeverwertung als Ersatz für Kies und andere Baustoffe, die Implementierung der Klärschlammverwertung sowie die Erweiterung unserer PV-Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie geplant. Langfristig wird auch die CO2-Abscheidung ein wichtiges Thema sein.
Die theoretische Einführung wurde durch eine ausführliche Begehung der Anlagen komplettiert, bei der die einzelnen Verarbeitungs- und Produktionsschritte anschaulich erläutert wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass die gesamte Anlage in einem Zeitraum von lediglich zwei Jahren errichtet worden ist.
Die Besichtigung hat eindrucksvoll demonstriert, wie fortschrittliche Technologie und interkommunale Zusammenarbeit Hand in Hand gehen können, um Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Diese Art der Bioabfallverwertung ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft und zeigt, wie wir unsere Ressourcen optimal nutzen können. Die Anlage am Asdonkshof unterstreicht eindrucksvoll das Potenzial innovativer Technologien im Bereich der Abfallverwertung und setzt Maßstäbe für eine zukunftsorientierte, nachhaltige Ressourcennutzung.
Weitere Informationen unter:
BAVN Bioabfallverband Niederrhein: https://www.bavn.de/