
Herzensangelegenheit mit Stacheln: Im Rahmen der Reihe „Fraktion vor Ort“ haben wir gemeinsam mit dem Grünen Ortsverband Alpen den Igelfreunden Alpen NRW e.V. einen Besuch abgestattet.
Es gibt Momente, die uns tief berühren und daran erinnern, warum der Schutz unserer heimischen Artenvielfalt so wichtig ist. Genau solch einen Moment erlebte unsere Fraktion bei ihrem Besuch der Igelhilfe Alpen – einer Gemeinschaft von engagierten Menschen, die sich, allen voran durch ihre Vorsitzende Bianca Ritter-Kowalczik, mit Hingabe dem Schutz und der Pflege unserer stacheligen Freunde widmet.
Was wir dort sahen, hat uns sehr bewegt: In tiergerecht eingerichteten Gehegen werden verletzte, kranke und geschwächte Igel aufgepäppelt. Jedes einzelne Tier hat seine eigene Geschichte – vom Auto angefahren, von Hunden angegriffen, vom Mähroboter oder Rasenmäher verletzt oder einfach zu schwach für den Winterschlaf. Frau Ritter-Kowalczik und die Igelfreunde Alpen geben ihnen allen eine zweite Chance.
„Es ist erschütternd zu sehen, wie viele Igel durch menschliche Einflüsse leiden müssen“, berichtet unser Fraktionsvorsitzender Hubert Kück. „Gleichzeitig macht es Hoffnung zu erleben, mit welcher Leidenschaft sich die Ehrenamtlichen hier für diese bedrohten Tiere einsetzen. Die Hingabe, mit der hier gearbeitet, ist bewegend.“
Besonders beeindruckt hat uns die professionelle Ausstattung und Versorgung: In enger Zusammenarbeit mit Tierärzten werden individuelle Therapiepläne erstellt. Jeder Igel wird gewogen, untersucht und bekommt genau das, was er braucht – von spezieller Ernährung bis hin zu medizinischer Behandlung. Über den Verlauf der Behandlung erfolgt für jeden einzelnen Igel eine umfangreiche Dokumentation. Aufgrund ihrer Sachkunde hat Frau Ritter-Kowalczik auch die Erlaubnis des Kreises Wesel, eine Pflegstation für Igel in dieser Form zu betreiben.
Doch die Arbeit der Igelhilfe geht weit über die direkte Pflege hinaus. Mit Informationsveranstaltungen sensibilisieren sie für den Schutz der Igel und ihrer Lebensräume. Genau diese Verbindung von praktischem Naturschutz und Bildungsarbeit entspricht unserem grünen Herzensanliegen: Nur was wir kennen und lieben, werden wir auch schützen.
Der Besuch hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig naturnahe Gärten, pestizidfreie Grünflächen und vernetzte Biotope sind. Igel sind nicht nur liebenswerte Tiere – sie sind Botschafter für intakte Ökosysteme und Indikatoren für die Gesundheit unserer Umwelt.
Als Fraktion nehmen wir den Auftrag mit: Auch wenn das auf unsere Initiative hin erlassene kreisweite Nachtfahrverbot für Mähroboter ein wichtiger Schritt für den Schutz von Igeln und Kleintieren darstellt, so müssen wir weiter für den Erhalt und die Schaffung von natürlichen Lebensräumen kämpfen. Denn was gut für den Igel ist, ist auch gut für uns Menschen. Wir danken Frau Ritter-Kowalczik und den Igelfreunden Alpen von Herzen für ihren unermüdlichen Einsatz.
Die Igelhilfe freut sich über neue Unterstützerinnen und Unterstützer – ob durch ehrenamtliche Mithilfe, Spenden oder einfach durch einen igelfreundlichen Garten. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass auch künftige Generationen das leise Rascheln der stacheligen Gartenbewohner erleben dürfen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Igelfreunde Alpen: https://www.igel-alpen.de/
Für die Kreistagsfraktion haben Hubert Kück, Petra Schmidt-Niersmann, Celina Mara Damschen, Lukas Aster, Peter Nienhaus und Peter Schmidt teilgenommen. Der Grüne Ortsverband Alpen war durch Jürgen Venne vertreten.
Informationen des Kreises zum Nachtfahrverbot für Mähroboter gibt es hier.
Zum unserem Antrag auf Erlass einer Allgemeinverfügung aus dem November 2024 geht’s hier