Das ist für viele Pendler eine böse Überraschung: Ab sofort ist die Mitnahme von E-Scootern in Bussen und Bahnen verboten – aus Brandschutzgründen. Nach Vorfällen in London und Barcelona bleibt das beliebte Verkehrsmittel im ÖPNV künftig draußen. Schuld daran sind nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) brandgefährliche Modelle aus der weiten Welt des Internets.

Die Nachricht ist für alle, die die letzte Meile klimafreundlich überwinden wollen oder ein versteckt liegendes Gewerbegebiet mit dem handlichen Roller zu erreichen haben, eine Katastrophe. Die kleinen Flitzer seien unverzichtbar und gehörten zum klimaschonenden Mobilverbund einfach dazu, so die GRÜNEN. Denn Mobilstationen sind im Kreis Wesel rar, sichere Abstellmöglichkeiten nicht gegeben.

GRÜNE sehen ungleiche Behandlung bei Verkehrsmitteln

„Man stelle sich einmal vor: Von jetzt auf gleich würde man allen Autofahrern verbieten, Fähren und Tiefgaragen zu benutzen oder Tankstellen anzufahren – wegen der realen Brandgefahr von Fahrzeugen. Schlimmer noch:
Gleichzeitig steht gefährlicher Billigkram auf zwei Rädern nachts während des Ladevorgangs in Wohnungen, Treppenhäusern und Garagen, wo er ein vielfach höheres Risiko für den Besitzer und die ganze Nachbarschaft darstellt“, sagt Lukas Aster, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Weseler Kreistag.

Sanktion trifft die Falschen

Bei dem Verbot handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die eigentlich der Sicherheit aller dienen soll, aber kaum vermittelbar ist: Sie trifft die Nutzer von für den Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeugen hart, nicht aber die dubiosen Hersteller dieser Zeitbomben. Nach Ansicht von Aster sind nicht die Verkehrsunternehmen, sondern der Gesetzgeber für dieses Problem zuständig. Aster weiter: „Da stellt sich die Frage, wie es überhaupt sein kann, dass Modelle mit erhöhtem Brandrisiko ein behördliches Versicherungskennzeichen erhalten können, wenn schon bekannt ist, dass diese Modelle buchstäblich brandgefährlich sind.“​