Im Rahmen ihrer Reihe FRAKTION VOR ORT, tauschten sich neben dem GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden Hubert Kück auch die Kreistagsmitglieder Christian Drummer-Lempert (Hünxe), Elisabeth Hanke-Beerens (Moers) und Peter Nienhaus (Alpen) auf Einladung der DEHOGA Nordrhein mit deren Geschäftsführer Thomas Kolaric, dem Weseler Kreisvorsitzenden Ulrich Langhoff sowie dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Hans Jürgen Rüffert aus Dinslaken aus. Schwerpunktthema war die aktuelle Situation in der Gastronomiebranche.
Für den Fraktionsvorsitzenden Hubert Kück war es nach eigenen Angaben von besonderem Interesse, über die herausfordernde, wirtschaftliche Situation der Gastronomie und Hotellerie zu sprechen. „Auch wenn die Betriebe auf dem Weg der Besserung sind, so ist das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Die Verringerung der Mehrwertsteuer durch den Bund auf 7% konnte die Lage zwar etwas entschärfen, doch der Fachkräftemangel belastet das Gewerbe weiter.“ Geschäftsführer Thomas Kolaric bestätigte Kücks Vermutung, dass die Branche „vor der großen Herausforderung steht, die abgewanderten Fachkräfte wieder zurück zu gewinnen. Die Sicherheit des Gastronomiejobs ist durch Corona gestorben. Um dem Personalmangel entgegen zu wirken, übernehmen wir soziale Verantwortung, um die Arbeit in der Gastronomie attraktiver zu gestalten. Neben der besseren Bezahlung wird die Arbeit familienkompatibler und es werden flexiblere Arbeitszeitmodelle möglich.“
Personalmangel in der Gastronomie ist die Herausforderung der Branche
Kücks Stellvertreter, Christian Drummer-Lempert, begrüßte die Aussage der DEHOGA, dass die Branche bei der Bekämpfung des Personalmangels auch verstärkt auf die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte setzen müsse. Hemmnisse seien laut des Verbandes jedoch die Ineffektivität der zuständigen Behörden. Nach Ansicht von Drummer-Lempert sollte man „den Fokus zunächst auf die Akquirierung inländischer Mitarbeiter setzen. Man muss die jungen Menschen motivieren und mehr Werbung für den Gastronomie-Job machen!“ Man sehe aber auch, dass es einer Optimierung und Neustrukturierung der Ausländerbehörden bedarf. So sei nach Ansicht der GRÜNEN eine beschleunigte Übersetzung und Anerkennung von Zeugnissen und Abschlüssen erforderlich, um die Einmündung in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Auch die duale Ausbildung bedürfe nach Ansicht von Fraktionschef Kück einer Verbesserung. Manche Kommunen statten aus seiner Sicht ihre Berufskollegs nicht ausreichend aus, um den Beruf für junge Menschen attraktiv anzubieten. Die Trägerschaft von Berufsschulen müsste durch eine Landesfinanzierung zusätzlich unterstützt werden, insbesondere bei finanz-schwachen Kommunen.
DEHOGA und GRÜNE einig: Hochwertige, regionale Verpflegung für die Kleinsten
Ein weiteres Anliegen der DEHOGA liegt in der Verbesserung der Schul- und KiTa-Verpflegung. So soll der Anteil der Bio- und Regionalprodukte stetig erhöht werden. Qualitativ gutes Essen müsse im Zweifel subventioniert werden. Kück: „Es gibt bereits entsprechende Förderprogramme wie das Projekt Öko-Modellregion Niederrhein und das Projekt Öko-Profit. Bei der notwendigen Umsetzung mangelt es leider noch immer. DEHOGA und GRÜNE vereinbarten auch bei diesem Thema weiter miteinander im Gespräch zu bleiben.