Noch viel Sand im Getriebe beim Thema Kies

Es ist Aufgabe der Kreis- und Kommunalpolitik, im Rahmen des Möglichen für eine zuverlässige Schülerbeförderung zu sorgen. Hier sind alle Akteure gefordert, sich bei der NIAG mit Nachdruck für dieses Ziel einzusetzen.

Die RB31 von Xanten nach Moers war in den letzten Jahren nie wirklich zuverlässig. In den vergangenen Monaten seit Start des Schuljahres 2023/24 im August lässt sich aber eine weitere chronische Verschlechterung der Situation feststellen. Zu den ewigen, Verspätungen verursachenden Stellwerkproblemen treten nun immer häufiger und immer mehr Probleme beim ausführenden EVU, der Rhein-Ruhr-Bahn, zutage: Personalknappheit führt immer wieder zu kurzfristigen Fahrtausfällen, immer öfter drängen sich die Schüler in ein einzelnes Fahrzeug, weil der zweite Triebwagen fehlt. Auch die Türen sind wieder vermehrt defekt, sodass oft nur eine Ein- und Ausstiegsmöglichkeit besteht, was vor dem Hintergrund des aktuellen, vom Deutschlandticket bestimmten Fahrgastaufwuchses spürbar zusätzliche Verspätungen verursacht.

Dadurch stehen die Schüler jeden Morgen vor einer neuen Situation, die zumeist damit endet, dass Busanschlüsse in Moers nicht mehr erreicht werden und die Schüler die erste Stunde verpassen. Das ist bei einem Kolleg, das einmal mehrere Tausend Schüler ausbilden soll, völlig inakzeptabel. Die DB Netz hat dazu aus ihrer Sicht mitgeteilt, dass sie vor 2030 keine Verbesserung der Infrastruktur in Aussicht stellt. Deshalb muss der Kreis selbst Abhilfe schaffen und handeln, weil durch das bestehende Chaos Bildungschancen im linksrheinischen Nordkreis beschnitten, Klimaziele verfehlt und die notwendige Verkehrswende in den Köpfen der nachwachsenden Generation als unerreichbar konterkariert werden.

Im Fokus steht hier besonders die viel genutzte Fahrt RB31 Xanten ab 7:01 Uhr, fiktive Ankunft in Moers 7:28 Uhr. Diese Fahrt startet in Xanten immer mit mindestens 7 bis 15 Minuten Verspätung aufgrund eines verzögerten Starts der vorherigen Fahrt ab Duisburg sowie durch Güterverkehr, Stellwerksschäden und BÜ-Störungen. Im eingleisigen Bereich bis Rheinkamp werden meist noch weitere Minuten verloren.

In den digitalen Auskunftsmedien wird die beginnende Verspätung der vorherigen Fahrt Richtung Xanten (Duisburg ab 6:10 Uhr) meist erst ab 6:40 Uhr zuverlässig erstmalig angezeigt. Um diese Uhrzeit hätten aber noch viele Schüler die Möglichkeit, auf einen Bus umzusatteln, wenn es ihn denn gäbe.

Fazit: Die Schüler brauchen einen zuverlässigen Plan B, der sie unabhängig macht von den ständigen Verspätungen und Ausfällen auf der Schiene.

Ansatzpunkte könnten sein:

  • Schnelle Verwirklichung der X Bus Linie 30 Wesel-Rheinberg-Moers, 30‘-Takt in der HVZ, mindestens aber in den Schulanfangs- und -endphasen.
  • Eine zusätzliche Linie, die im Raum Sonsbeck/Xanten frühestens gegen 6:45 Uhr startet, die Gemeinde Alpen mitbedient und in max. 45 Minuten den Campus erreicht (Weiterfahrt für Pendler bis zur Stadtmitte wünschenswert). Diese Linie könnte evtl. bahnferne Lagen wie Bönninghardt, Alpsray/Saalhoff oder Veen (Marienbaum? Labbeck?) mit erschließen; ob der Alpener Ortskern (Adenauerplatz) bedient werden soll, wäre eine weitere zu klärende Frage.
  • Die vor einigen Jahren eingerichtete Fahrt Labbeck-Geldern (36) könnte in Sonsbeck gebrochen werden (Umsteiger Richtung Geldern nutzen dann den von Xanten kommenden 36er) und weiter nach Bönninghardt und Alpen fahren als Ersatz für die jetzige 37er Fahrt von Sonsbeck nach Wesel, die dann umsteigegerecht wie alle anderen 37er erst ab Alpen nach Wesel startet. Der eigentliche Kostenfaktor wäre dann die zusätzliche Weiterfahrt Alpen – Moers, die dann bis auf einen weiteren Halt in Alpsray eigentlich durchfahren könnte. Weiterhin wäre ein Zulauf von Xanten nach Alpen über Veen (41) zu überlegen, weil davon auszugehen ist, dass bei Vollbelegung des BCM ein einziger Bus nach Moers sowieso nicht ausreichen würde.

Zum Antrag geht es hier.